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Pressemitteilung
Jugendliche aus Afghanistan, Syrien und Berlin gewinnen den bundesweiten
Wettbewerb „Bester Ausbildungsabsolventin mit Einwanderungsgeschichte 2021“
Aufstieg mit Migrationsbiografie
Berlin, 24.03.21 | Wir gratulieren! Seit wenigen Minuten stehen die drei Gewinnerinnen des bundesweiten Wettbewerbs „Bester Ausbildungsabsolventin mit Einwanderungsgeschichte“ fest: Hedayatullah Tajik (Elektroniker für Geräte und Systeme), Dalea Mahmod (Verkäuferin) und Blerton Elmazi (Automobilkaufmann). Unter der Schirmherrschaft der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz haben das BWK BildungsWerk in Kreuzberg, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte KAUSA-Servicestelle Berlin und der Verband der Migrantenwirtschaft e.V. (VMW) per Livestream die besten Ausbildungsabsolventinnen mit
Einwanderungsgeschichte in Deutschland ausgezeichnet. Es sind Vorbilder, die vielen
anderen Jugendlichen Orientierung geben und die für Vielfalt in der Ausbildung stehen.
Neben den herausragenden Leistungen der Jugendlichen wurden auch deren
Ausbildungsbetriebe für ihr Engagement gewürdigt. Insgesamt haben über 200
Ausbildungsabsolventeninnen an dem bundesweiten Wettbewerb teilgenommen. Die Jury ist namhaft besetzt mit Vertreterinnen vom Deutschen Industrie- und
Handelskammertag e. V. (DIHK), Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH),
Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesverband mittelständische Wirtschaft,
Unternehmerverband Deutschlands e.V. (BVMW), VMW, BWK und dem
Bundeskanzleramt.
Umrahmt wurde die digitale Preisverleihung durch Musik des Vokaltrios The Priester
Sisters und Wortbeiträge der Förderer und Kooperationspartner des Wettbewerbs, die sich gegen die Diskriminierung von jungen Menschen mit Einwanderungsgeschichte einsetzen.
Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz gratulierte den drei
Jugendlichen: „Die Preisträgerinnen und Preisträger zeichnen sich durch
besondere persönliche Leistungen und großes Engagement aus – in ihrem
Betrieb, in Vereinen und auch im privaten Umfeld. Damit stehen sie
stellvertretend für all die Menschen, die in unserem Land jeden Tag zeigen,
wieviel wir erreichen können, wenn jede und jeder Chancen bekommt und nutzt.
Den Betrieben danke ich für das große Engagement in der Ausbildung mit all
ihren Herausforderungen. Sie sind die Säulen unserer Wirtschaft und bilden für
die Zukunft aus
- Platz: Hedayatullah Tajik (Elektroniker für Geräte und Systeme), seit
2015 in Deutschland, hat seine Ausbildung verkürzt auf 3 Jahre
„Am Anfang war sehr schwer für mich. […] Auf der einen Seite wurde mein
Asylantrag abgelehnt und ich wusste nicht, ob ich überhaupt in Deutschland
bleiben kann. […] Auf der anderen Seite habe ich viele sprachliche
Schwierigkeiten gehabt. Trotz allem war die Ausbildung eine sehr schöne
Zeit für mich. […] Ich bedanke mich bei dem BildungsWerk in Kreuzberg, bei
meiner Firma, bei Frau Widmann-Mauz und allen Zuschauerinnen und
Zuschauern.“ (Quelle: Videobotschaft zur Preisverleihung)
Cindy Wolf-Rockstroh, Ausbildungsleiterin SMA Solar Technology AG,
Zitat zum Erfolgsrezept des Arbeitgebers und Ausbilders von Herrn
Tajik: „Mitlaufen, nicht separieren, sondern in der Gruppe integrieren – mit
allen Azubis. So konnte die ganze Gruppe gut voneinander lernen. Nicht nur
die Sprache und die Kultur, sondern auch den nordhessischen Humor. […]
An dieser Stelle muss ich sagen, kann ich auch nur alle Unternehmen
ermutigen, keine Angst zu haben, diese Buntheit, diese Vielfalt, diese
Diversität mitzunehmen und davon zu lernen.“ (Quelle: Videobotschaft zur
Preisverleihung)
Nihat Sorgec, Geschäftsführer des BWK BildungsWerk in Kreuzberg:
„Der Fachkräftebedarf in Deutschland ist unbestreitbar. Mit diesem neu ins
Leben gerufenen Wettbewerb möchten wir die Wirtschaft auf die Potentiale
von Menschen mit Einwanderungsgeschichte aufmerksam machen. Die
Vielfalt in allen Ebenen der Gesellschaft und Wirtschaft sichtbar zu machen,
ist der beste Schritt für die Integration. Die BWK BildungsWerk in Kreuzberg
GmbH ist der lebendige Beweis dafür, dass sich diese Menschen sowohl
gesellschaftlich als auch wirtschaftlich integrieren, wenn man ihnen den Weg
einebnet und die richtige Unterstützung gibt.“
Uwe Schule, Projektleiter der KAUSA-Servicestelle Berlin: „Die KAUSAServicestelle Berlin hat einen Großteil der Projektumsetzung gewährleistet.
Wir haben das mit großer Freude und Überzeugung gemacht. Aus unserer
Erfahrung, insbesondere mit KMU mit Einwanderungshintergrund, aber auch
mit jugendlichen Bewerberinnen, ebenfalls mit Einwanderungsgeschichte, wissen wir, wie ungleich und auch ungerecht die Chancen auf den passgenauen Zugang zu Ausbildungsstellen verteilt sind. Wir kennen viele Biografien, die die deutlich erschwerten Bedingungen für diese Bewerberinnen sichtbar machen und die dennoch mit unglaublichem Elan
die Herausforderung einer dualen Ausbildung annehmen. Dies zu
verdeutlichen und der Öffentlichkeit zu präsentieren, zu zeigen, dass Vielfalt
ein unabdingbarer Gewinn für unsere Gesellschaft ist, war das Ziel dieser
Veranstaltung. Ich denke, wir haben das gut erreicht.“
Thomas Giessler, Referatsleiter beim Deutschen Gewerkschaftsbund
und Mitglied der Jury: „Es war nicht leicht, aus den vielen sehr guten
Bewerbungen drei Preisträger*innen auszuwählen. Diese jungen Menschen
sind gute Vorbilder für eine gelungene Integration in die Arbeitswelt und in
eine soziale Gesellschaft. Wichtig ist, dass die Unternehmen Jugendlichen
mit Migrationsbiographie mehr Chancen geben und sie besser fördern.
Schließlich sind auch sie die Fachkräfte von Morgen und damit die Zukunft
unserer Gesellschaft.“
Ali Güngörmüs, Fernsehkoch: „Ich habe das Gefühl, dass Eltern in
Deutschland immer versuchen, aus ihren Kindern nur Vorzeigeakademiker zu
machen und nicht möchten, dass sie einen Handwerksberuf erlernen. Eine
Berufsausbildung ist etwas Tolles. Dafür muss man sich nicht schämen. Ich bin
selbst Ausbilder und habe Studienabbrecher ausgebildet, die nach ihrer
Kochlehre eine Topkarriere hingelegt haben.“
Stefan Magel, Bereichsvorstand Handel Deutschland der REWE Group und
COO PENNY:
„Ich freue mich sehr, dass Frau Mahmod den zweiten Platz bei „Vielfalt in der
Ausbildung“ belegt. Neben der Anerkennung für ihre enorme persönliche
Leistung, die sich darin ausdrückt, zeigt sich darin doch, wie erfolgreich die duale
Ausbildung in Deutschland ist. Mit Blick auf die demographische Entwicklung ist
es immens wichtig, dass wir junge Menschen für eine Ausbildung bei PENNY
gewinnen können. Denn oft werden die vielfältigen Karrierechancen verkannt, die
wir als Bestandteil der REWE Group bieten. So kann ich Frau Mahmod nur darin
bestärken, ihr Ziel weiter zu verfolgen, PENNY-Marktleiterin zu werden.“
Weitere Informationen: https://vielfalt-in-der-ausbildung.de/
Pressekontakt
Uwe Schulte, E-Mail: schulte@bwk-berlin.de, Telefon: 030 617929-51